Aktueller Funkwetterbericht
Datum: 18.03.2025
erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
Rückblick vom 11. bis 18. März 2025
Die uns zugewandte Sonnenseite hat sich nach und nach mit über 12 Sonnenfleckenregionen gefüllt [1]. Sie emittierten hauptsächlich C-Flares. Nur am 11. und am 14. März wurden M-Flares beobachtet. Der solare Fluxindex stieg deutlich von 149 auf 204 Einheiten. Wie in den Wochen zuvor wehte zwischen dem 12. und 15. März intensiver Sonnenwind mit über 600 Kilometern pro Sekunde. Dadurch war auch tagsüber die Grenzfrequenz der F2-Schicht bis auf 24 MHz abgesenkt. Es gab gute Öffnungen aller Kurzwellenbänder. Beim VHF/UHF Contest störte langperiodischer Schwund. Die für 3000 km Sprungentfernung geltende MuF2 lag im Vergleich zur Vorwoche etwas höher. Sie betrug bei lokalem Sonnenaufgang 15 MHz, zwei Stunden später bereits 24 MHz und kletterte danach auf etwa 35 MHz. Bei Sonnenuntergang lag sie noch bei 30 MHz und zwei Stunden später noch bei 27 MHz. Nachts lag sie zwischen 9 und 13 MHz. Der Referenztag war der 17. März [2].
Vorhersage bis 25. März 2025
Die Sonnenaktivität bleibt nahezu unverändert mit Fluxwerten von etwa 200 Einheiten. Die Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle bleiben wechselhaft, es gibt aber gute Tage. Wir erwarten an den meisten Tagen ein gestörtes Erdmagnetfeld. Diese Situation ist typisch für die Wochen um die Tagundnachtgleiche.
Die Geophysiker Russell und McPherron beschrieben 1973 den nach Ihnen benannten Effekt, wonach sich rund um den Frühlingsanfang und Herbstanfang die Wahrscheinlichkeit für Auroras etwa verdoppelt. Zur Tagundnachtgleiche stehen die Magnetfelder der Sonne und der Erde etwa in einer Linie, zeigen aber in entgegengesetzte Richtungen, wodurch die geladenen Teilchen, die die Polarlichter verursachen, besser vom Erdmagnetfeld eingefangen werden können. Hinzu kommt noch der Äquinoktial-Effekt, bei dem die magnetischen Pole der Erde an den Tagundnachtgleichen fast senkrecht und damit beinah in einem rechten Winkel zur Strömungsrichtung des Sonnenwinds stehen [3]. Erhöhte geomagnetische Aktivität bestimmte schon in den letzten Wochen das Funkwettergeschehen. Lassen wir uns überraschen!
[2]: https://giro.uml.edu/ionoweb/#
Hier die Orientierungszeiten für Grayline DX, jeweils in UTC:
Ort / Land | Sonnenaufgang | Sonnenuntergang |
San Francisco Kalifornien | 14:17 | 02:20 |
Honolulu Hawaii | 16:37 | 04:41 |
Anchorage Alaska | 16:04 | 04:06 |
Auckland Neuseeland | 18:21 | 06:36 |
Melbourne Ostaustralien | 20:20 | 08:35 |
Johannesburg Südafrika | 04:10 | 16:21 |
Berlin Deutschland | 05:14 | 17:15 |
Sao Paulo Brasilien | 09:09 | 21:19 |
Port Stanley Falklandinseln | 09:55 | 22:14 |
New York USA-Ostküste | 11:02 | 23:05 |
Perth Westaustralien | 22:18 | 10:31 |
Singapur/Republik Singapur | 23:09 | 11:16 |
Tokio/Japan | 20:48 | 08:50 |