Aktueller Funkwetterbericht

Datum: 23.04.2024

erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL

Rückblick vom 17. bis 23. April 2024

Die aktive Sonne bot ein beeindruckendes Bild, denn die sichtbare Sonnenscheibe war mit bis zu 16 Sonnenfleckenregionen gefüllt [1]. Der solare Fluxindex gipfelte bei 227 Einheiten [2]. Dazu trugen 22 M-Flares und über 180 C-Flares bei. Im gesamten Berichtszeitraum lag der solare Fluxindex über 210 Einheiten. Auch die Sonnenfleckenzahl von bis zu 283 widerspiegelte die hohe Aktivität der Sonne. Das Salz in der Funkwetterküche lieferte das durch die prompte UV-Strahlung bei den vielen M-Flares und durch koronale Masseauswürfe beeinflusste Erdmagnetfeld. Nachdem sich die erste intensivere Störung am Morgen des 17.April beruhigt hatte, folgten bis zum frühen 19.April ruhige geomagnetische Verhältnisse. Im Laufe des Freitags stieg die Geschwindigkeit des Sonnenwindes auf über 500 Kilometer pro Sekunde und der geomagnetische Index k erreichte am Abend den Wert von 7. Auf den Bändern 2 und 6 Meter konnte man aus DL Aurora-QSOs fahren. Das launische geomagnetische Feld sorgte auch am Wochenende für ziemlich hohe Streckendämpfung auf allen Kurzwellenbändern. Die oberen Bänder waren zwar offen, aber die Signale lagen oftmals nahe der Rauschgrenze. Der parallel zum Äquator verlaufende Ausbreitungsweg zu 3G0YA funktionierte stabil.

Vorhersage bis 30. April 2024

Laut NASA fällt der solare Fluxindex auf etwa 160 Einheiten. Die Sonnenaktivität bleibt moderat, denn weitere M-Flares sind zu 75 Prozent wahrscheinlich. Das geomagnetische Feld bleibt unbestimmt, wobei es zwischendurch ruhige Phasen gibt. Bei gestörtem geomagnetischen Feld liegt die für 3000 km Sprungentfernung geltende MuF2 niedriger. Sie beträgt nachts bis nach dem Sonnenaufgang 12 bis 15 MHz, tagsüber 25 bis 29 MHz und fällt zwei Stunden nach Sonnenuntergang wieder auf 15 MHz [3]. Die niedrige MuF2 passt schlecht zum hohen solaren Fluxindex, widerspiegelt aber die Tatsache, dass die momentan sehr aktive Sonne neben der Ionosphäre auch das irdische Magnetfeld beeinflusst und dann die MuF2 absenkt. Die DX-Bedingungen schwanken von Tag zu Tag, wobei alle oberen Kurzwellenbänder offen sind.

[1]: www.solarham.net

[2]: https://www.solen.info/solar/

[3]: https://lgdc.uml.edu/common/DIDBYearListForStation?ursiCode=JR055

Hier die Orientierungszeiten für Grayline DX, jeweils in UTC:

Ort / LandSonnenaufgangSonnenuntergang
San Francisco
Kalifornien
13:2302:54
Honolulu
Hawaii
16:0504:53
Anchorage
Alaska
14:0805:42
Auckland
Neuseeland
18:5305:44
Melbourne
Ostaustralien
20:5407:42
Johannesburg
Südafrika
04:2715:43
Berlin
Deutschland
03:5018:20
Sao Paulo
Brasilien
09:2320:54
Port Stanley
Falklandinseln
10:5720:53
New York
USA-Ostküste
10:0423:44
Perth
Westaustralien
22:4309:46
Singapur/Republik Singapur22:5811:07
Tokio/Japan19:5709:20

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