Meine Erfahrungen mit einer Magnetic-Loop
von Norbert DL4DSE
Weil ich keine Antenne auf dem Dach meines Neubaublocks montieren darf, habe ich mich für eine Magnetic-Loop entschieden, da ich vor allem an den sonntäglichen CW-Runden in unserem Ortsverband SØ6 auf 80m teilnehmen möchte. So eine Loop ist mechanisch recht klein und gut auf dem Balkon unterzubringen. Vorversuche haben ergeben, daß mit ihrer Strahlungscharakteristik trotz gleicher Richtung auf den Neubaublock die OV-Partner wesentlich besser erreicht werden konnten. Die Rapporte waren im Vergleich mit der zuvor verwendeten mobilen Stabantenne AB5BE (siehe Foto) bis zu 5 S-Stufen besser.
Die Grundbestandteile der Loop wurden schließlich bei Gehäusebau Otto Schubert DC5NJ / Roßtal gekauft:
– Loop aus Alurohr 25mm mit 1,3m Durchmesser
– Abstimmdrehko mit Motor und Getriebe, Abstimmeinheit und Einspeisung mit Mastbefestigung
Der Split-Drehko hat einen Abstimmbereich von 8 -172pF und erlaubt somit Betrieb von 40 – 15m. Für das gewünschte 80m-Band ist ein Parallelkondensator von ca. 480pF erforderlich, der mit einem Stück Koaxkabel realisiert wurde. Plattenabstand des Drehkos ca. 2,6mm – das reicht praktisch für mehr als 100W auf allen Bändern. Die Fernbedieneinheit arbeitet mit Batterien, daher nur Stromverbrauch während des Motorlaufs. Umschaltung Schnelllauf / Impulsbetrieb für feinfühlige exakte Abstimmung der äußerst schmalbandigen Loop. Verbindung von der Fernbedienungeinheit zur Loop mit niederohmigem Mikrofonkabel 1 x 0,14mm².
Aufbau am Balkongeländer (im EG) mit einem Kantholz aus dem Baumarkt, das mit einer Schraubzwinge befestigt wird und über die Drehachse der Zwinge schwenkbar ist. Am Ende des Balkens ist ein Alurohr montiert, in das der Holzstiel der Antenne passt. Hier kann die Antenne in der Richtung eingestellt werden. Die Holzkonstruktion isoliert und hat keinen Einfluss auf die Loop.
Zwischen Antenne und Koax-Kabel zur Station wurde noch eine Mantelwellensperre ( 1:1 Strombalun) eingefügt. Für die Einkopplung auf 80m hat sich eine Koppelschleife nach HB9ABX bewährt (ABX-Kopplung). Durch Biegen der Schleife konnte ein SWR von 1:1,0 erreicht werden und somit ohne Tuner auf 80m gearbeitet werden. Für die anderen Bänder wird die abgeschirmte Koppelschleife benutzt. Der Ersatz des Parallelkondensators aus Koaxkabel RG213/U 50Ω durch einen Kondensator aus doppelt kaschiertem Cevausit (FR-4) scheiterte wegen zu schlechter Güte.
Mit dieser Loop-Antenne kann ich zuverlässig an unseren Ortsverbandsrunden von OV-SØ6 teilnehmen und werde mit abgeklemmtem Parallelkondensator noch auf den höheren Bändern die Möglichkeiten austesten.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Vy 73 de Norbert, DL4DSE