Bericht vom OV-Abend am 20.7.2022
von Matthias, DD7NT
Am bisher heißesten Tag des Jahres trafen sich immerhin 13 OM zum OV-Abend im Sportheim Radeberg. Werner, DL1VHF berichtete uns über seine Laufbahn als Funkamateur. Ein Schulfreund hatte sich für die Arbeitsgemeinschaft „Flugmodellbau“ angemeldet und Werner gebeten, sich auch mit anzumelden. Werner kam jedoch in die AG „Rundfunktechnik“. Dort begann der Einstieg in das Hobby erst einmal mit der Bearbeitung einer Metallplatte mit der Feile. Daraus wurde dann eine einfachen Morsetaste. Es folgte die Telegrafieausbildung mit einer richtigen Morsetaste und schließlich die Amateurfunkprüfung. Damit war er dann „Mitbenutzer“ der Amateurfunkstation an der Oberschule Schleiz. Als der Stationsleiter nach dem Abitur die Schule verließ, wurde Werner Stationsleiter. Nach der Schule leistete Werner seinen Wehrdienst ab und gelangte zum Funktrupp seiner in Erfurt stationierten Kompanie. Nach dem Wehrdienst studierte Werner an der TU Dresden und konnte an der Klubstation in der Mommsenstraße (DM3KML) mitarbeiten. Die Station war 1956 gegründet worden und zu ihr gehörten viele profilierte Funkamateure, von denen man lernen konnte.
Seine berufliche Laufbahn führte ihn schließlich zum Rafena-Werk nach Radeberg. Auch hier gab es eine Klubstation. Werner wandte sich dem UKW-Funk zu und nahm an zahlreichen Contesten teil, bei denen die Station vom Fichtelberg und anderen geeigneten Standorten mobil eingesetzt wurde. Er gründete die Dresdner UKW-Gruppe (DUR) und tat viel für die Vernetzung der auf UKW aktiven Funkamateure. Als die 10-GHz-Technik aufkam, war Werner einer der ersten, der eine Station aufbaute und damit in geduldiger Arbeit Weitverbindungen und Erstverbindungen (Dänemark, Tschechoslowakei) erreichte.
Eine neue Aufgabe fand Werner dann in der Ordnung und Aufarbeitung der Funkgerätesammlung des Armeemuseums. Historische Geräte sammelt Werner bis heute, setzt sie instand und nutzt sie.
Mit seiner Fähigkeit, Funkamateure zusammenzubringen, hat sich Werner nach der deutschen Wiedervereinigung für die Partnerschaft mit dem Hamburger OV E14 eingesetzt und viele der nachfolgenden Treffen der beiden OVs mit organisiert. Als OVV förderte er bis 2018 das Vereinsleben unseres Ortsverbandes. Werner hatte zu seinem Bericht viele Fotos aus den verschiedenen Epochen mitgebracht. Zum Abschluss des OV-Abends öffnete er noch das Gehäuse seines Eigenbautransceivers für 2 m SSB. Man konnte an dem sehr sauberen Aufbau des Gerätes sehen, dass der Beginn des Hobbys mit der Feile im Laufe der Zeit auch zu handwerklicher Meisterschaft geführt hat.