Der Januar-OV-Abend war unser 3. OV Abend, der im Internet stattfand. Es gab keine technischen Probleme, und alle 14 Teilnehmer konnten die Diskussionen und den Vortrag von Frank, DD4WH gut verfolgen. 

Screenshot von der Online-Konferenz, später waren wir 14 Teilnehmer

Frank stellte uns seinen Remote-SDR vor, den er in seinem Garten betreibt. In seinem Home-QTH ist der Empfang auf Kurzwelle durch Einstrahlungen vor allem von VDSL gestört. Hier wäre an eine Störungsmeldung bei der BnetzA zu denken. Als Empfänger kommt bei ihm ein Air Spy HF Discovery zum Einsatz. Zum Empfang dient eine „stealth“ E-Feld-Antenne, die an einem Baum befestigt ist. Von da wird das Antennensignal über ein erdbedecktes Koaxkabel in das Gartenhaus geführt. Das Koaxkabel ist an beiden Seiten mit Staberdern geerdet. Das verringert das Rauschen am rx. Der nur scheckkartengroße Air Spy SDR digitalisiert das Signal mit einem Quadraturmischer. Um Phantomsignale durch Harmonische besser zu unterdrücken, werden hier mehrere Quadraturmischer mit unterschiedlichen Abtastwinkeln und Amplituden verschaltet, so dass ein sinusähnlicher Mischer entsteht. Die Ausgabe des in das Basisband gemischten Signals erfolgt per USB als IQ-Signal. Die Steuerung des SDR und die Demodulation übernimmt die Empfangssoftware Gqrx auf einem Raspberry. Von da geht es mit der remote-Desktop-Software AnyDesk zum LTE-Router und zum heimischen PC.


Frank führte auch gleich eine Online-Demonstration der Remote-Empfangsstation vor. Hardy DL1VDL ging dafür auf Sendung und grüßte in CW. Dabei konnten unterschiedliche Latenzzeiten beobachtet werden, die sowohl vom Remotebetrieb als auch vom BBB-System verursacht werden. Wenn man sich auf diese Pausen etwas einstellt, kann man eine solche remote-Konfiguration auch für den Sendebetrieb nutzen. Ich ahne nun jedenfalls, warum manchmal Stationen im QSO erst nach einer kurzen Pause „zurückkommen“.

Zum Abschluss gab es noch eine Diskussion ob remote-Betrieb ggf. auch für unsere Klubstation eine mögliche Option wäre. Auf diese Weise könnte man eine Arbeitsmöglichkeit für OMs schaffen, die keine Möglichkeit haben, eine sendefähige Antenne zu errichten. Hier müssen Bedarf und technische Machbarkeit noch ausgelotet werden. Franks Vortrag hat jedenfalls dafür einen Anstoß vermittelt und Lösungsansätze aufgezeigt.

Die anfangs als Notbehelf empfundene Nutzung des BBB-Konferenzsystems wird inzwischen auch als mögliche Ergänzung der Kommunikation im OV zusätzlich zu den Treffen in der Gaststätte gesehen. Sicher werden wir dafür auch künftig Möglichkeiten finden.

Eine Bitte von Gerd, DO1FEH sei noch allen OMs ans Herz gelegt: Bitte schaut von Zeit zu Zeit auf die Testseite die er gemeinsam mit Christian, DL9NL aufbaut und sendet eure Hinweise an ihn.

73 Matthias, DD7NT

OV-Abend am 20.1.2021